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Digitalisierung

Digitalisierung und KI

Die Digitalisierung ist in aller Munde und beschäftigt die Gesellschaft in besonderem Maße. Sie bietet auch den Kulturschaffenden viele Chancen. Von einer Digital Concert Hall, über Social Media bis innovative Kultur-Apps wird stetig Neues entwickelt. Durch bloggen oder interessante „Blicke hinter die Kulissen” mit Bewegtbildern bieten digitale Plattformen ganz neue Möglichkeiten der direkten und emotionalen Ansprache. Und wer hätte vor einigen Jahren gedacht, dass wir unsere Tickets heute ganz selbstverständlich meist online kaufen und dabei den Sitzplatz auch noch selbst auswählen?

Durch die Corona-Pandemie haben sich neue Formen der Musikvermittlung etabliert wie Livestream-Konzerte oder digitaler Musikunterreicht. Trotzdem ist nicht immer alles gut und sinnvoll. Das analoge Erlebnis ist durch digitale Welten nicht ersetzbar. Aber digitale Angebote können eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative sein, beispielsweise wenn man aus Zeitgründen oder wegen Krankheit das geliebte ABO-Konzert nur zu Hause live am Computer anhören kann. Die kulturelle Teilhabe kann durch kluge Digitalangebote leichter ermöglicht werden, auch um neues Publikum und junge Musikschaffende zu gewinnen. Und warum soll Influencer-Marketing nicht auch für Musikangebote funktionieren?

Der digitale Musikunterricht entwickelt sich stetig weiter. Einige Lehrkräfte bieten diesen als neuen Service an, den Interessierte theoretisch weltweit nutzen können. Durch Social Media über Kanäle wie Instagram oder Facebook kann man viel Follower und Fans gewinnen. Und die künstliche Intelligenz wird in den nächsten Jahren sicherlich auch für Musikschaffende neue Möglichkeiten und Chancen bieten, denen es mit Neugierde und Offenheit zu begegnen gilt.


Künstliche Intelligenz und Urheberrecht

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, positioniert sich im Juni 2023 mit einer Stellungnahme zu urheberrechtlichen Fragen im Zusammenhang mit generativer künstlicher Intelligenz (im Folgenden als KI bezeichnet).

Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, positioniert sich im Oktober 2024 mit dem Papier „Künstliche Intelligenz: Rahmenbedingungen für Kunst und Kultur nachhaltig entwickeln“ zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im Kunst-, Kultur- und Mediensektor und weitet damit den Blick über seine bisher auf das Urheberrecht fokussierte Stellungnahme „Künstliche Intelligenz und Urheberrecht“ vom 22.06.2023 hinaus.​

Während sich die Anwendungsmöglichkeiten von generativer Künstlicher Intelligenz
(KI) in exponentiellem Tempo weiterentwickeln, steigt zugleich von zwei Seiten der
Druck auf die KI-Anbieter: Es werden zunehmend Klagen an nationalen und
internationalen Gerichten eingereicht, die unter anderem auf die
Urheberrechtsverletzungen beim Training generativer KI und den Output der Dienste
abzielen. Zudem unterstreichen neue Studien die Bedenken der Künstler:innen und
Verlage, wie die kürzlich veröffentlichte interdisziplinäre Studie „Urheberrecht und
Training generativer KI-Modelle – technologische und juristische Grundlagen“
von Prof.
Tim W. Dornis (Universität Hannover) und Prof. Sebastian Stober (Universität
Magdeburg), die im Auftrag der Initiative Urheberrecht entstand. Diese Studie liefert
Befunde darüber, dass das Training generativer KI nicht unter die „Text and Data
Mining“ (TDM)-Schranke der europäischen Urheberrechtsrichtlinie fällt. Der Studie
zufolge finden zudem zahlreiche ungenehmigte Vervielfältigungen und
urheberrechtsverletzende Handlungen statt, und die Bereitstellung der KI-Dienste auf
dem europäischen Markt könnte das Recht der öffentlichen Zugänglichmachung
verletzen.

Der Deutsche Musikrat veröffentlichte im Oktober 2024 ein zweites Update seines Living Paper zu „KI und Musik“, das im Rahmen der Mitgliederversammlung 2023 entstand und seitdem fortlaufend aktualisiert wird. Das Follow-Up mahnt die Dringlichkeit des noch ausstehenden Schutzes der Kreativen – Urheber:innen und ausübende Künstler:innen – und ihrer Partner an und formuliert grundlegende Forderungen an Bund und Länder.

Fortsetzung zu diesem Zukunftsthema folgt...

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